Belgisches Bier: Das Synonym für Vielfalt
Belgisches Bier – Geschichtliches
Die Entstehung der Braukunst geht zurück bis ins Mittelalter. Belgisches Bier wurde traditionell in Klöstern gebraut und von den Mönchen gewinnbringend verkauft. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich eine reichhaltige Auswahl, die ca. 1000 verschiedene Biersorten umfasst und belgisches Bier zum variantenreichsten Alkohol seiner Art macht. Begünstigt wird dieser Umstand durch das Fehlen eines Reinheitsgebotes, sodass die Brauereien die gängigen Zutaten Hopfen, Malz und Wasser um weitere Zutaten ergänzen können. Bezüglich der Produktpalette macht dem belgischen Bier so schnell keiner was vor. Im Laufe der Zeit erweiterte sich diese beispielsweise um Fruchtbier, das mit echten Früchten wie Kirschen oder Himbeeren (anstelle von Aromen) veredelt wird. Als weitere Zutaten kann belgisches Bier Gewürze, Kandiszucker oder auch Honig enthalten. Auf Freunde des deutschen Reinheitsgebotes mag belgisches Bier in seinen vielen Varianten befremdlich wirken, bietet jedoch für jeden Geschmack das Gewisse etwas. Und wer sich bei all der Auswahl gar nicht entscheiden kann, dem bietet sich die potentiell umfangreichste Bierprobe der Welt 😉
Belgisches Bier als Empfehlung für Starkbier-Freunde
Ähnlich wie bei der amerikanischen Prohibition im Jahre 1919, als der Konsum von Alkohol verboten wurde, gab es zeitgleich in Belgien das sogenannte Vanderveldegesetz. Dieses verbot den Verkauf von Spirituosen in Bars und erwies sich für belgisches Bier letztlich als Segen. Zum Einen erhöhte sich die Variantenvielfalt, zum Anderen hinterließ das Spirituosenverbot eine Lücke bei hochprozentigem Alkohol. Die belgischen Bierbrauer erkannten diese Nische und brauten vermehrt hochprozentiges
Starkbier. Voraussetzung für diese Definition ist ein Alkoholgehalt von mindestens 6%. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass unsere emsigen Nachbarn ihr belgisches Bier auch in wesentlich höheren Konzentrationen herstellen. 😉 Das Vanderveldegesetz war fast 70 Jahre in Kraft und wurde erst Anfang der 1980er Jahre verabschiedet, geblieben ist eine reichhaltige Auswahl an hochprozentigen Biersorten, die weltweit ihres Gleichen sucht und von Freunden des gepflegten Starkbiers geschätzt wird.
Was Sie sonst noch über belgisches Bier wissen sollten
Anders als in Deutschland findet bei belgischem Bier ein Verkauf bevorzugt in 375ml und 750ml Flaschen statt. Für die Glasflaschen wird in der Regel braunes oder grünes Glas verwendet um die Flüssigkeit vor Lichteinfluss zu schützen und den Geschmack zu erhalten. Viele Biere sind bei Temperaturen von 4-10 °C am Besten zu lagern und reifen in den Flaschen noch nach. Nicht selten entfalten die Getränke Ihren vollen Geschmack erst nach 2-3 Jahren zusätzlicher Lagerung und entwickeln in dieser Zeit noch intensivere Aromen. Konsumiert wird das Fruchtbier bei Temperatur von 8-12°C. Kunden auf der ganzen Welt wissen diese Qualitätskriterien zu schätzen. Die Exportquote von belgischem Bier liegt bei ca. 60% und bildet einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor für das kleine Land. Reisefreudigen Bierfreunden empfehlen wir den Besuch und die Atmosphäre einer Bierprobe in einem traditionellen belgischen Pub. Belgisches Bier unterliegt keinem Reinheitsgebot und wird mit vier verschiedenen Gärungsmethoden hergestellt:
1. Untergärig: Brauart für Lager und Pils 2. Obergärig: Herstellung von Starkbieren, wie die typischen Klosterbiere (Abtei und Trappistenbier) 3. Spontangärig: Bevorzugt für Fruchtbier oder das Brüsseler Lambic 4. Kombination von spontaner und oberer Gärung als Basis für dunkle Biersorten
Keine Kommentare vorhanden